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Stadtplanung in der Stadt Waltrop

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Was ist die Internationale Gartenausstellung 2027?

Die internationale Gartenbauausstellung (kurz: IGA) ist eine internationale Leistungsschau, die im Gegensatz zur alle zwei Jahre stattfindenden Bundesgartenschau (BUGA) nur alle 10 Jahre veranstaltet wird. Als Höhepunkt einer Grünen Dekade wird die Metropole Ruhr im Jahr 2027 die IGA ausrichten. Mit der Fragestellung "Wie wollen wir morgen leben?" als zentralem Thema soll die Geschichte des Ruhrgebietes als sich stetig wandelnde Industrieregion im Rahmen dieses Dekadenprojektes fortgeschrieben werden.

Getragen wird die IGA 2027 vom Regionalverband Ruhr (RVR), von den Kommunen und Kreisen der Metropole Ruhr, der Deutschen Bundesgartenschau-Gesellschaft mbH, der Ruhr Tourismus GmbH sowie zahlreichen weiteren beteiligten und interessierten Institutionen, wie der Emschergenossenschaft, den Landschaftsverbänden Westfalen-Lippe (LWL) und Rheinland (LVR), Gartenbauverbänden, der Landwirtschaftskammer oder Kleingartenverbänden.

Die Vorbereitung, Durchführung und Abwicklung der Internationalen Gartenausstellung ist Aufgabe der eigens zu diesem Zweck Ende 2019 gegründeten Durchführungsgesellschaft, der IGA Metropole Ruhr 2027 gGmbH. Zudem soll sie Vorschläge entwickeln, wie die von ihr bewirtschafteten Flächen nach Beendigung der IGA genutzt werden können. Die Durchführungsgesellschaft besteht aus Vertretern des Regionalverbandes Ruhr (RVR), der Städte Dortmund, Duisburg und Gelsenkirchen sowie der Deutschen Bundesgartenschau-Gesellschaft mbH (DBG).

Konzept der IGA 2027

Das Ausstellungskonzept der IGA 2027 unterscheidet sich von den Internationalen Gartenausstellungen der vergangenen Jahre. Es wurde ein dezentrales Konzept entwickelt, welches einzelne Schwerpunkte der Metropolregion Ruhr hervorhebt und über drei Ereignis-Ebenen verschiedene Ausstellungen anbietet.

Zur ersten Ebene "Zukunftsgärten" zählen die drei Gartenausstellungsorte "Rheinpark" in Duisburg, "Zukunftsinsel Gelsenkirchen" (Nordsternpark und Emscherinsel) und "Emscher Nordwärts" in Dortmund. Der Besuch dieser Orte wird kostenpflichtig sein. Zusätzlich dazu werden zwei Sonderausstellungsorte "Emscherland" in Castrop-Rauxel/ Recklinghausen sowie "Freizeit und Erholung an Lippe und Kanal" in Bergkamen/ Lünen angeboten.

Auf der zweiten Ausstellungsebene "Unsere Gärten" werden regional relevante (Landschafts-) Parks und Gärten des Ruhrgebietes präsentiert. Auf dieser Ebene der Ausstellung werden zahlreiche Park- und Grünflächen im Rahmen der Vorbereitung bis 2027 aufgewertet und über Themenrouten verknüpft. Von den 200 gemeldeten Projekten sind 80 mit Investitionen verbunden. Eine Auswahl, Qualifizierung und Filterung der angemeldeten Projekte erfolgt in Anlehnung an die Prozesse der Strukturfördermaßnahme "Regionale" gemeinsam mit den Kommunen und dem Land NRW. Zu dieser Ebene gehört auch das Waltroper IGA-Projekt "Schleusenpark Waltrop mit der Themenradroute KANAL VITA[L]".

Die dritte Ebene "Mein Garten" soll bürgerschaftliches Engagement und die Identifikation mit der Region fördern. Vereine und Privatinitiativen können dabei ihre nachbarschaftlichen Grün-Initiativen präsentieren.

Waltrop wird Standort der Internationalen Gartenausstellung 2027

Mitte August 2020 hat der IGA-Vorauswahlprozess für die Projektebene "Unsere Gärten" begonnen. Der Beirat der IGA-Durchführungsgesellschaft hat im ersten Schritt aus allen gemeldeten Projekten der Kommunen 33 IGA-fähige Projekte ausgewählt. Die Bewertung erfolgte anhand von Kriterien wie regionaler Bedeutung, Modellcharakter und Nachhaltigkeit. Die ausgewählten Projekte erhielten den sogenannten „ersten Stern“. Dazu gehört auch das Waltroper Projekt "Schleusenpark Waltrop mit der Themenradroute KANAL VITA[L]". Jetzt gilt es, das Projekt in zwei weiteren Stufen zu vertiefen.

Der Waltroper Beitrag

Das Waltroper IGA-Projekt "Schleusenpark Waltrop mit der Themenradroute KANAL VITA[L]" setzt sich aus zwei Projektbausteinen zusammen: Der Aufwertung des Schleusenparkareals als Erlebnisort mit Naherholungswert und der Schaffung einer touristischen Themenradroute entlang des Dortmund-Ems-Kanals.

Der Schleusenpark Waltrop ist dank zweier Schiffshebewerke und zweier Sparschleusen auf engstem Raum weltweit einmalig. Die Besucherinnen und Besucher können dort ein Jahrhundert Kanal- und Technikgeschichte erleben. Zusammen mit weiteren Ruhrgebietsstandorten bewirbt sich der Schleusenpark Waltrop derzeit um die Anerkennung als UNESCO-Weltkulturerbe. Seine besondere landschaftsräumliche Qualität gewinnt der Schleusenpark Waltrop durch eine Abfolge kleinerer und größerer "Kanalinseln", die von verschiedenen Wasserarmen umschlossen werden.

Das 1899 eingeweihte Alte Schiffshebewerk ist das größte und repräsentativste Bauwerk am Dortmund-Ems-Kanal. Es ist heute ein Standort des LWL-Industriemuseums und konnte seit seiner Eröffnung im Jahr 1992 mehr als zwei Millionen Besucherinnen und Besucher begrüßen. Bislang ist der Schleusenpark Waltrop allerdings nur eingeschränkt als Ganzes erlebbar. Vor dem Hintergrund der UNESCO-Bewerbung wird eine konsistente Erschließung des Ensembles mit einem Besucherzentrum/ gemeinsamen Eingangsgebäude angestrebt.

Im Rahmen der IGA 2027 wird der Schleusenpark Waltrop als Gesamtensemble in Szene gesetzt werden. Der Standort wird durch die Schaffung von weiteren Freizeitmöglichkeiten für die Bevölkerung und den Tourismus aufgewertet und erlebbarer. Ziel ist es, die einzelnen Bauwerke des Schleusenparks stärker in einen gemeinsamen Kontext zu setzen und durch ein schlüssiges, barrierefreies Wegekonzept miteinander zu verbinden.

Über die Themenradroute "KANAL VITA[L] – WAR | IST | WIRD – Lebensader einer Region" entlang des Dortmund-Ems-Kanals soll der Schleusenpark mit dem Stadtzentrum Waltrop verbunden werden. Startpunkt der Route ist der Eingangsbereich des historischen Schiffshebewerks Henrichenburg im südwestlichen Teilbereich des Schleusenparkareals. Durch die Schaffung von neun verschiedenen Stationen entlang des Kanals sollen der örtlichen Bevölkerung sowie Besuchern von außerhalb Industriekultur, Kanalgeschichte sowie Zukunftsvisionen vermittelt und die Möglichkeit geschaffen werden, den Kanal als Freizeiterlebnisraum zu nutzen.

Eine bedeutende Station der Themenradroute stellt dabei der Kanalhafen Waltrop dar, der eine attraktive Aufenthalts- und Rastmöglichkeit bietet und als Bindeglied zwischen Kanal und Stadtzentrum Waltrop fungiert. Östlich angrenzend an den Kanalhafen hat die Stadt Waltrop in den vergangenen Jahren ein großes Neubaugebiet entwickelt, das mittlerweile fast vollständig bebaut ist. Unter dem Titel "Neues Wohnen am Kanal" ist es der Stadt gelungen, Wohnnutzungen im Bereich des Kanalhafens ans Wasser zu führen. Zwar ist Waltrop von zwei Kanälen umgeben – nördlich verläuft der Datteln-Hamm-Kanal und südlich der Dortmund-Ems-Kanal – jedoch waren diese bislang nicht mit dem Siedlungskern verknüpft.

Projektbaustein: Themenradroute KANAL VITA[L] Waltrop

Entlang des nördlichen Ufers des Dortmund-Ems-Kanals wird auf der Trasse der neuen Tourismusroute der Industriekultur per Rad (RIK) die KANAL VITA[L] Themenradroute geschaffen. Diese 5 km lange Radroute wird vom Schleusenpark Waltrop bis zum Kanalhafen Waltrop verlaufen und exemplarisch die Geschichte, Gegenwart und Zukunft eines Kanals als industrielle Wasserstraße und Freizeiterlebnisraum darstellen.

An allen neun geplanten Kanalstationen gibt der KANAL VITA[L] Auskunft zur Frage der IGA "Wie wollen wir morgen leben?".

Die verschiedenen Stationen sind Informations- und Erlebnisorte, Rastplätze, kulturelle Orte für Kreativität, Begegnung und Kommunikation sowie Plätze für Workout- und Fitnesstraining. Sie werden durch thematisch passende Skulpturen ergänzt und durch blaue Torbögen markiert. An allen Stationen wird es einen Immersive-GPS-Audioguide geben, über den der Nutzer Informationen rund um die Kanalgeschichte (war | ist | wird) erhält. Ein Sprecher leitet durch die Geschichte und O-Töne, Geräusche sowie Sounds vermitteln einen authentischen Eindruck.

Im Rahmen der IGA 2027 wird der Schleusenpark Waltrop als Gesamtensemble in Szene gesetzt werden. Der Standort wird durch die Schaffung von weiteren Freizeitmöglichkeiten für die Bevölkerung und den Tourismus aufgewertet und erlebbarer. Ziel ist es, die einzelnen Bauwerke des Schleusenparks stärker in einen gemeinsamen Kontext zu setzen und durch ein schlüssiges, barrierefreies Wegekonzept miteinander zu verbinden.

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Gesamtplan

Die 9 Stationen der Themenradroute KANAL VITA[L] Waltrop

1 ROUTENEINSTIEG Altes Schiffshebewerk Henrichenburg
Im Bereich des Alten Schiffshebewerkes Henrichenburg bilden drei Routentore den Auftakt des Weges KANAL VITA[L].

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Netzeinstieg

2 SCHLEUSENPROMENADE
Das Schleusenparkareal und das nördliche Kanalufer werden über einen Pontonsteg verbunden. In Verbindung mit gelbfarbenen Sitzmöbeln sowie den wegebegleitenden Routentoren entsteht eine langestreckte Promenade, die Aufenthaltsmöglichkeiten bietet und eine freie Sicht auf den Schleusenpark sowie das Ausbauende der Kanalstufe zulässt. In naher Zukunft wird hier die Teststrecke für autonome Binnenschifffahrt entstehen.

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Schleusenpromenade

3 KANALGESCHICHTE
Kanalgeschichte kann im historischen Kanalwärterhaus als Ausstellung erlebbar gemacht werden. Sitzbänke vor der besonnten Südfassade bieten eine bewirtungsunabhängige Rastmöglichkeit.

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Kanalgeschichte

4 KANALPARKOUR
Seitlich des Radweges bietet ein Inklusionsbewegungsparkour unter dem Motto "Alle zusammen" die Möglichkeit für Geschicklichkeits- und Bewegungsspiele. Zur Ausstattung zählen Hindernispfade, Balancierbalken sowie an den Bäumen montierte Slacklines.

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Kanalparkour

5 KANALRAST
In der Kanalschifffahrt ermöglichen Liegeplätze mit sicheren Anlegestellen eine Möglichkeit zur Rast. Für Fahrradtouristen soll ein Angebot einfacher Übernachtungsmöglichkeiten geschaffen werden. Routentore weisen den Weg zum Hof Niermann mit seinem bekannten Bauernhofcafé.

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Kanalrast

6 KANALBLICK
Am äußeren Siedlungsrand Waltrops bietet ein terrassenförmig, mit Spundwandelementen aufgeständerter Rastplatz eine weitere Erholungsmöglichkeit. Von hier eröffnet sich ein weiter Blick auf die Kanal- und Uferlandschaft.

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Kanalblick

7 KANALHAFEN WALTROP
Im Bereich des Kanalhafens Waltrop wird das Stadtgebiet Waltrop unmittelbar an die KANAL VITA[L] Route angeschlossen. Ein ehemaliger Hafenplatz wird zur multifunktional nutzbaren Fläche zwischen dem aus Überseecontainern errichteten Hafencafé und einer schwimmenden Steganlage. Als Openair-Kino zeigt das KanalKino an lauen Sommerabenden alte Seemannsfilme. Während die Steganlage die Besucher an das Wasser heranführt und ein Bootsverleih eine Bewegung auf der Wasserfläche erschließt, ermöglicht ein Spielplatz mit Kletternetz, Beach-Volleyball strandaffine Kletter- und Sandspiele. Mit einem Anleger für Personenschiffe besteht zudem die Möglichkeit einer Integration der bestehenden touristischen Kanalschifffahrt.

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Kanalhafen

8 KANALSPORT
Die Kanalufer sind seit jeher ein beliebter Aufenthalts- und Freizeitort. Als "Kanalriviera" besteht hier ein für das Ruhrgebiet typischer Raum. Mit dem Ausbau eines Jugendplatzes am Sperrtor erhält die Waltroper Jugend einen Platz am angestammten Ort. Ein Calisthenicparkour schafft einen Raum für sportliche Bewegung und Training mit dem eigenen Körpergewicht. Ein Routentor markiert den Anschluss an den bestehenden Weg der Route der Industriekultur per Rad mit der Möglichkeit der Weiterfahrt in Richtung Dortmunder Hafen, dem IGA-Zukunftsgarten "EmscherNordwärts".

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Kanalsport

9 ROUTENEINSTIEG Stadt Waltrop
Die Geschichte der Stadt Waltrop ist eng mit der Zeche Waltrop verbunden. Die ehemalige Werkshalle der Steinkohlenzeche ist heute ein bedeutendes industriekulturelles Erbe und neben dem Schiffshebewerk Henrichenburg ein bedeutendes Wahrzeichen der Stadt. Mit dem Routeneinstieg an der Viktorstraße erfolgt die Anbindung der Radwegetrasse der Route der Industriekultur per Rad über einen separat geführten Radweg an die Zeche Waltrop.

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Netzeinstieg Stadt Waltrop

Die nächsten Schritte

Für das Schleusenparkareal wird im nächsten Schritt ebenso wie zur Themenradroute ein aussagekräftiges Gesamtkonzept erarbeitet, das die Museumsinsel durch die Schaffung von weiteren Freizeitmöglichkeiten für die Bevölkerung und den Tourismus aufwertet und erlebbarer macht. Ziel ist es, die einzelnen Bauwerke des Schleusenparks stärker in einen gemeinsamen Kontext zu setzen und durch ein schlüssiges, barrierefreies Wegekonzept miteinander zu verbinden.

IGA 2027 | Links für weitere Informationen

RVR-Infos
Imagefilm IGA 2027
IGA-Broschüre